Hallo liebe Kollegin, lieber Kollege
es gibt für unsere Klient:innen viele Vorteile von Sport, wie Fettabbau und Muskelaufbau sowie zahlreiche gut belegte Benefits für die körperliche und geistige Gesundheit, für die wir uns als Ihre Personal Trainer:innen verantwortlich machen. Und dennoch scheinen manchen einige davon weniger wichtig zu sein:
- Krankheitsvorbeugung,
- Erhaltung der Knochenmasse,
- Verbesserung der Stimmung,
- Abbau von Ängsten/Stress,
- besserer Schlaf, mehr Energie und Wohlbefinden,
- Verzögerung des Alterns
- und sogar Gehirnwachstum
Manche Trainer:innen und Coaches haben die (eigene) elitäre Vorstellung, dass man im Grunde seine Zeit nicht wirklich sonnvoll nutzt, wenn man nicht gezielt auf Körperbau oder Leistung hin trainiert, keine für die gewünschte Veränderung nötigen Entbehrungen oder andere, wie bspw. Ernährungsumstellung, Verhaltensweisen durchzieht.
Tatsächlich wollen viele Klient:innen einfach nur ein für sie großartiges Trainingserlebnis, das sie herausfordert, ihnen aber nicht „weh“ tut. Und sie messen ihren Trainingserfolg oft daran, wie viel Spaß ihnen jedes Training gemacht hat, wie sie sich am Ende des Trainings fühlen und daran, dass sie eine bestimmte Anzahl von Trainingseinheiten pro Woche absolviert haben.
Das erklärt, warum so viele kompetente Personal Trainer:innen langjährige Klient:innen haben, die nicht viel anders aussehen und keine beeindruckenden Steigerungen vorweisen. Zu dieser Gruppe zähle ich mich ganz klar dazu. Wichtig ist aber, dass viele unserer Klient:innen besser dran sind als zu Beginn, weil sie körperlich, geistig oder emotional gesünder sind.
Und dijenigen Trainer:innen und Coachs, die deswegen frustriert sind und sich fragen, warum so viele ihrer Klient:innen „es nicht verstehen“ oder „sich nicht so sehr dafür interessieren“, schaffen wahrscheinlich nicht den berühmten Perspektivwechsel. Es liegt aber meist nicht daran, dass deren Klient:innen sich nicht interessieren, sondern daran, dass die Ziele mehr vom Trainer gewollt werden oder ihre Motivation eine ganz andere Ausprägung hat. Manchmal gibt es auch ein anderes Ziel hinter dem Ziel . Und dort können wir als Expert:innen immer wieder ansetzen.
Motive sind innere Antreiber. Unterschiedliche Verhaltensweisen bzw. das aktive Streben (Training etc.), um ein Ziel zu erreichen, speisen essenzielle Grundbedürfnisse (internale Motivation) oder bieten die Aussicht auf äußere Belohnung, die Vermeidung von Strafe sowie das Streben nach externen Werten, die im Klient noch nicht wirklich gefestigt sind.
Das Kontinuum der Motivation nach Deci & Ryan beschreibt einleuchtend, wie unterschiedlich Motivation, also Energie, für Handeln ausgelöst wird und welche Bereiche nachhaltiger sind. A-motivierte, also Personen mit gar keiner Motivation für bspw. Training werden wir aller Voraussicht nach nicht erleben, es sei denn, ein Klient entpuppt sicht als „kleiner Psychopath“ ☺. Die beiden nächsten Stufen sind eindeutig external – durch äußere vorgegebene Werte oder Ziele – bedingt. Entweder durch „Gehorsam, Strafe oder Belohnung. Sobald aber die Aussicht auf Belohnung bzw. Strafe verschwindet, sinkt oder verschwindet auch die Motivation zum (aktiven) Handeln.“ Es bedarf der ständigen „Erneuerung“ der Motivation. Wesentliche innere Denkstrategien bei solchen Klient:innen sind: „Ich muss“, „Wenn ich…, dann“.
Die sogenannte introjizierte Regulation wird durch Schuld oder Scham gesteuert. Die Denkweisen sind: „Ich sollte eigentlich…“, „Ich müsste…“ weswegen vor allem Disziplin und Kontrolle aufgebracht werden. Dadurch entsteht ein gewisser Zwang (zum Training) der gegen den eigenen inneren Widerstand aufrecht erhalten werden muss. Die Strafe oder Belohnung über einen selbst festgelegten Selbstwert: „Ich muss trainieren, sonst kann ich mich wieder nicht im Spiegel anschauen.“ usw. spiegelt diesen inneren Kampf deutlich wieder.
Das erste wirklich internale Motivationslevel basiert auf Werten, Prinzipien, Leitmotiven oder Respekt sowie Zuneigung zu einer Person, die diese Verhaltensweisen verkörpert und somit als Vorbild dient: „Ich komme gerne zum Training, weil er/sie das auch tut.“, „Er/Sie ist mit seiner/ihrer Ernährung ein Vorbild für mich.“ Hier sollten wir sensibel sein, denn oftmals kann das kopieren und fast schon übertriebene Nachmachen von Trainingseinheiten, „perfekter“ Umsetzung unserer Lifestyleempfehlungen kippen, wenn sie erfahren, dass wir auch nur Menschen sind, und uns das Glas Wein etc. gefällt. Dann verlieren sie rasch ihren Respekt vor uns und geraten in vorwurfsvolle Gedanken: „Wenn ich das gewusst hätte – wie konnte ich nur…“
Hier sind Ermutigung, Förderung, Freiraum sowie Flexiblität für bspw. das Training oder den ganz persönlichen Lifestylechange mit transparenter Begründung wichtig.
In der vorletzten Motivationsstufe, die sogenannte integrierte Regulation, handeln bzw. trainieren Menschen, gehen klettern oder bewahren eine gesunde Ernährung, weil es zu ihrem Selbstbild passt. Sie spüren, dass es ihnen gut tut und erleben sich dabei im sinnvollen Tun. Es gehört quasi zu ihrem Alltag dazu wie das tägliche Zähneputzen. Einzig durch bspw. Zeitdruck, Zwang oder nicht nachvollziehbaren Regeln kann diese Motivation kippen (die Coronamaßnahmen haben dabei einen großen Anteil).
Und die letzte Stufe, die intrinsische Motivation, bezieht sich auf Flow-Erlebnisse. Diese Momente bekommen wir eher geschenkt und treten selten auf. Jedoch können wir diese Erlebenisse (beginnen) bei unseren Klient:innen zu fördern. Dabei helfen AHA-Erfahrungen, selbsterlebte Grenzerfahrungen die absolut positiv empfunden werden (bspw. der erste Klimmzug oder eine tiefe emotionale Erfahrung bei einer geführten Meditation).
Wichtig ist mir, dass es nicht die eine richtige Motivationsstufe gibt, sondern dass es unsere Aufgabe ist, die Motive für die Ziele unserer Klient:innen genauer zu erforschen bevor wir einfach loslegen. Motivation ist recht wandlungsfähig, auch unsere ganz eigene als Personal Trainer:in.
Geh damit achtsam(er) um.
Wenn wir wirklich zeigen wollen, dass uns Gesundheit und somit letztlich der Mensch hinter dem Klient am Herzen liegt, dann dürfen wir lernen, wie wir ihre Wünsche besser unterstützen und die Erfolge feiern können, die ihnen wirklich wichtig sind.
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Meine Statement für emotional gesundes und nachhaliges Personal Training
Erfolgreich sind wir, weil wir…
- bedeutungsvoll für unsere Klient*innen sind.
2. eine authentische Beziehungsebene kreieren.
3. diese Beziehungsebene achten und pflegen.
4. uns mit Kolleg*innen austauschen.
5. uns hinterfragen, wo es aktuell zwischenmenschlich etwas hapert.
6. zuversichtlich und optimistisch bleiben: denn wir werden noch mehr gebraucht als zuvor.