Hallo liebe Kollegin, lieber Kollege.

Im Teil drei meiner Wissensreihe möchte ich Dich auf eine Reise zu den vielleicht wichtigsten Kernkompetenzen im Personal Training einladen. In meinen beiden letzten Newslettern (hier und hier) habe ich auf die Studie (Tietze und Gronau, 2015) hingewiesen, dass nur 15 % aller Personal Trainer wirklich langfristig erfolgreich und emotional gesund arbeiten.

Warum

Die letzten Wochen haben mir ganz klar gemacht, dass wir Personal Trainer mit einen der Most Import Job in unserer Gesellschaft leben. Daher ist es ganz wichtig, dass wir uns konstant um einen persönlich guten Zustand kümmern sowie uns der modernen Herausforderung im Personal Training stellen.

Soft Skills sind Strong Skills

Wer kommt eigentlich auf die Idee, dass es weiche Kompetenzen sind. Und gibt es dann harte, starke Fertigkeiten? Sind diese automatisch wichtiger und entscheidender?

Nicht wirklich. Bezogen auf unser Personal Training Business meine ich damit folgendes:

Das Entscheidende für ein erfolgreiches Personal Training ist nicht (nur) fachliche Kompetenz, sondern auch das zwischenmenschliche Verhältnis von Klient und Personal Trainer. In den letzten Jahren hat sich die fachliche Ausbildung enorm vervielfältigt – allerdings fehlt es noch immer an einer Sensibilisierung für Soft Skills.

Es gibt immer noch keine profunde Ausbildung zu Soft Skills. Noch immer investieren viele von uns enorme Ressourcen in die eigene Hardware. Das heißt, dass der Fokus auf fachlichen Weiterbildungen und Qualifikationen aus verschiedensten Bereiche der Trainingslehre und dem Feintuning am eigenen Businss- und Marketingkonzept liegt. Diese sind für sich genommen natürlich wichtig und richtig und ich weiß, dass einige Seminare Soziale Kompetenzen und Kommunikationsstrategien zwischen Personal Trainer und Klient beleuchten. Jedoch nicht ausführlich und intensiv genug. Die Wichtigkeit für Soft Skills ist bekannt und es verläuft dennoch unter dem Radar.

Es ist mir ein echtes Herzensanliegen

Um wirklich ganzheitlich oder hollistisch etwas zu bewirken brauchen wir ein neues Bewusstsein für den Umgang mit den Klienten. Es braucht mehr Zutaten für ein nachhaltiges Personal Training und Coaching als die rein fachliche Expertise. Die Soft Skills sind die Gewürze um zwischenmenschliche Beziehung wertvoller zu gestalten. Ich behaupte, dass Attribute wie Empathie, Respekt, Toleranz, Kommunikation verbaler und nonverbaler Art, der optimale Einsatz von Körpersprache, Wertschätzung und Aufmerksamkeit oder Humor und Leichtigkeit jetzt mehr denn je gefordert sind.

Die Gesellschaft verändert sich, Urbanität nimmt zu aber auch gleichzeitig die Anonymität und somit wächst der tiefe Wunsch der Menschen nach reelen Gemeinschaftserlebnissen (keine Watchpartys). Die Forderung nach Wahrnehmung und authentischer Wertschätzung, unabhängig von der Trainingsleistung, kein Wegwischen nach links aufgrund des Profilbildes sondern Tiefe und Sinn im Tun wird laut. Anonymität fördert auf eine ungesunde Art körperliche Deprivation, so dass rein biochemische Bindungsprozesse zwischen Menschen seltener werden. Die Ausgangssperren der letzten Monate hat das verstärkt.

Ein Beispiel aus der Praxis

Wir müssen lernen, dass es tatsächlich entscheidender ist, beispielsweise den ganz persönlichen Rhythmus der Klienten zu erspüren, um wirkliche Changprozesse zu erreichen. Dafür bedarf es der vollen Aufmerksamkeit.
Die persönliche Wahrnehmung unseres Klienten muss, wie es das Wort persönlich ja schon sagt, mit direkter Aufmerksamkeit gekoppelt sein. Sie ist die Grundsäule jeder guten Beziehung, welche wir als Personal Trainer und Coaches zum Klienten haben sollten. Diese Beziehung ist lebendig und dynamisch und nur dann ist das Verhältnis zwischen Coach und Klient echt bzw. authentisch.

Und darum geht es letzten Endes: in seiner persönlichen Ganzheit wahrgenommen zu werden. Das kann ein schöner gemeinsamer Prozess innerhalb des Personal Trainings sein. Das verlangt von uns Personal Trainern und Coaches viel mehr Verantwortung als gemeinhin angenommen wird, was, meiner Meinung nach, manchen Kollegen erst so richtig bewusst wird, wenn beim Klienten die eigentlichen „Themen“ hinter den klassischen Trainingszielen mehr und mehr präsent werden.

Gesunde Energie für Deinen guten Zustand

Der bewusste authentische Einsatz dieser Attribute erzeugt einen enormen E-ROI  – Emotional Return Of Invest. Du bekommst positive Energie und Dankbarkeit für Deine Leidenschaft des Personal Trainings von Deinen Klienten zurück. Deine Arbeit fühlt sich stimmig, emotional gesund und bedeutsam an. Dein alltägliches Arbeiten am und mit Klienten wird erfolgreicher. Du erreichst Deine Klienten viel tiefer.

Soft Skills sind lernbar und machen Dich unvergleichlich

Oft höre ich: „Tim, das ist ja ganz schön und richtig was Du sagst. Aber Soziale Kompetenz hat man an oder nicht. Etwas Feintuning aufgrund jahrelanger Erfahrung ist möglich, mehr aber nicht.“ Oder: „Meine Klienten kommen zu mir, weil sie ihre Fitness verbessern möchten oder abnehmen wollen. Sie buchen doch extra dafür mein Personal Training. Also gebe ich die Inhalte vor und mache mit ihnen das Training. Für emotionale Probleme sind die Therapeuten nötig.“
Diese Denkweise ist zu kurzsichtig und wird unserem Beruf und seinem modernen Auftrag nicht gerecht. Lasse mich Dir das anhand drei Ansätze kurz darstellen:

1. Die fachliche Qualifikation aus unterschiedlichsten Trainingsansätzen ist mittlerweile so vielseitig und leicht verfügbar (Onlineworkshops, Webinare etc.), so dass wir stets viel mehr wissen als unsere Klienten. Sie können gar nicht anhand von Qualifikationen unterscheiden, welcher Personal Trainer besser ausgebildet ist.

2. Seit den 1970er Jahren haben die Neurobiologie, die Positive Psychologie und viele weitere moderne Wissenschaftsbereiche bemerkenswerte Erkenntnisse zur Plastizität und Funktionsweise des Gehins dargelegt. Biochemische Prozesse und Verhaltensweisen in zwischenmenschlicher Beziehung sind untrennabr miteinander verbunden. Wir haben ein soziales Gehirn (= emotionale Intelligenzen). Zumal es wissenschaftich erwießen ist, dass Empathie zu 90 Prozent (wieder) lernbar ist und nur zu 10 Prozent angeboren. Wir sind (immer noch) keine Avatare, KIs oder führen ein Leben in digitalen Parallelwelten, sondern sind auf reale Kontakte, gemeinsam erlebte emotionale Momente und Körperkontakt angewiesen. Es sicherte unser Überleben in der Urzeit und tut es heute auf profane Weise immer noch.

3. Wenn alles im Gehirn und im Körperzellgedächnis veränderbar und ENT-wickelbar ist, können wir auch Soft Skills lernen, verbessern und authentisch umsetzen. Eben WEIL wir soziale Wesen sind. Zu erkennen, ob jemand traurig, frustriert, fröhlich, zweifelnd, ängstlich etc. ist, ist goldwert. Dafür bedarf es gutem Zuhören und zugewandter Kommunikation. Vor allem letzteres lässt sich durch Training definitiv verbessern.

Es gibt wirklich eine Menge Tools und Handwerzeuge um aus den Soft Skills Strong Skills zu machen. Es ist es wert. Denn dann wirst Du deutlich anders vom Klienten wahrgenommen. Du machst Dich für ihn unverwechselbar gegenüber anderen Personal Trainern. Du wirst für ihn wichtig, vielleicht sogar unverzichtbar.
Du erzeugst Vorfreude auf viele weitere Sessions. Auch bei Dir.

Du willst mehr über die entscheidenen Soft Skills im Personal Training erfahren? Dich interessiert das Thema und du spürst, dass du dich darüber austauschen möchtest und du professionelle Unterstützung benötigst? Dann schreibe mich an.

mail@timbertko.com

In Einzel – und Gruppencoachings erläutere ich dir die wirkungsmächtigsten Soft Skills. Anhand Deiner Fallbeispiele aus der Praxis werden wir den optimalen Weg von authentischer und effektiver Kommunikation – verbal sowie nonverbal – erarbeiten.